Manchmal hat man so Ideen…
Da wir gerade einen Kellerraum auf Vordermann bringen (Boden raus, Boden rein…, Erst der Boden, dann die Wände…, Kellersanierung geht weiter…, Kellersanierung: Mauer, Eckschienen und Grundierung) kam irgendwann die Frage auf:
„Was machen wir mit dieser Wandfläche?“

Kellerwand vorher
Verputzen? Keine Lust. Alleine aufgrund der dort verlaufenden Kabel und Leitungen wäre das keine einfaches Arbeit geworden.
In diesem Zustand wollten wir die Wand aber auch nicht belassen. Wie würde das auch aussehen, wenn der Boden und die restlichen Wandflächen neu gemacht sind und der Anblick dieser Wand alles zunichte macht??
Also kam irgendwie die Idee: Wir bauen eine hinterlüftete Wandverkleidung aus OSB-Platten!
Um den Großteil der Kabel und Leitungen verschwinden zu lassen, mussten wir nahezu 9 cm Abstand zur Wand gewinnen. Genug Abstand für eine ordentliche Hinterlüftung zur Schimmelverhinderung.
Nachtrag: Damit die Hinterlüftung überhaupt stattfinden kann, weist die Verkleidung zu Boden und Decke einen Spalt von ca. 5-7 cm auf. Ohne dies wäre keine Hinterlüftung möglich.
Die entsprechende Unterkonstruktion haben mir mit einer Grundlattung aus 58x58er Kanthölzer sowie einer 30x50er Konterlattung geschaffen. Damit waren die gut 9 cm Abstand zur Wand erreicht.
Natürlich lief das Anbringen der Grundlattung nicht problemlos ab. Das wäre auch viel zu einfach…
Wie bei uns üblich haben die Dübel teilweise keinen Halt gefunden. Man kennt das bereits zu Genüge. Wenn schon der Bohrer nahezu widerstandslos ins Mauerwerk eintaucht, ist er entweder ein verdammt gutes Werkzeug oder die Wand taugt einfach nichts. Da wir keinen verdammt guten Bohrer haben, war also eher die Wand der Knackpunkt. Völlig porös und nachdem die Dübel beim Versuch, die Schraube einzudrehen, rotiert hatten, war natürlich das Bohrloch entsprechend zu groß.
Was also tun?
Erste Rettung verschaffte uns Injektionsmörtel! Davon hatten wir noch eine geringe Menge übrig. Also Bohrlöcher gereinigt, rein mit dem Injektionsmörtel und schnell den Dübel hinterher. Bombenfest!
Dummerweise war der Injektionsmörtel schneller aufgebraucht, als alle Dübel in der Wand waren.
Daher: Ab in den Baumarkt…
Kurz gesucht und gefunden: 100 ml Injektionsmörtel für schlappe 17 Euro. 100 Milliliter?? 17 Euro…!! Na Prost Mahlzeit Die sicherste Lösung, aber bei dem Preis…?
Alternativen?
Bauschaum? Silikon? Damit geht doch eigentlich alles! Behaupten zumindest manche Zeitgenossen.
Also nochmal überlegt, gesucht, gefunden: 1 Kilo Schnellzement für knapp 5 Euro. Das ist doch einen Versuch wert!
Wieder zuhause wurden die Bohrlöcher mit dem Schnellzement verfüllt sowie die Dübel eingesetzt.

Dübel halten nicht: Schnellzement
Nach einer gewissen Wartezeit haben wir nochmals versucht das Kantholz zu verschrauben und siehe da: Alle Schrauben griffen! Das Kantholz saß bombenfest! Man braucht nur etwas Zeit, bis der Zement ausgehärtet ist. Wer die nicht hat, sollte die Mehrkosten für den Injektionsmörtel in Betracht ziehen.
Danach ging es an die Konterlattung.

Konterlattung
Hätten wir nicht unseren Mindestabstand zur Wand erreichen müssen, hätten wir auf diese verzichtet und die OSB-Platten direkt auf die Grundlattung geschraubt.
Dann ging es daran, die OSB-Platten anzubringen.

OSB-Platten montieren
Wir haben uns für 12 mm OSB-Platten entschieden. Da kann jeder so verfahren wie er möchte. Uns erscheint diese Stärke ausreichend; zudem ist es natürlich die preislich günstigste Variante.
Spielt man mit der Überlegung, schwere Lasten an der Wand zu befestigen, kann man sicherlich zu massiveren Platten greifen.
Unseren Mindestabstand zur Wand haben wir erreicht bzw. mit etwa 9,3 cm sogar etwas überschritten:

Wandabstand
Der Rest war einfache, schnelle Arbeit: Messen, schneiden, verschrauben!

Zuschnitt OSB-Platte
Im vorderen Bereich musste etwas mehr zugeschnitten werden, da dort die Wasserzuleitung ist, die natürlich nicht hinter der Verkleidung verschwinden soll/darf. Außerdem ist diese deutlich weiter als die 9 cm von der Wand entfernt.

Wasserzuleitung
Auch wenn wir mit den Arbeiten nicht ganz fertig geworden sind, ist die Wand deutlich ansehnlicher geworden:

OSB-Verkleidung
Demnächst folgt der restliche Teil dieser Wandfläche. Das wird allerdings eine Frickelarbeit mit viel Zuschnitt. Und dann wartet noch ein kleiner Teil darauf ebenfalls verkleidet zu werden. Das möchten wir ebenfalls noch in diesem Jahr erledigen. Viel Zeit bleibt allerdings nicht mehr…
Noch etwas in eigener Sache (dafür gab es weder Geld noch sonstige „Aufmerksamkeiten„):
Beim Verschrauben der OSB-Platten hat sich mal wieder die Spreu vom Weizen getrennt! Die Rede ist von den Schrauben…
Die ersten Platten haben wir mit Spax befestigt. Platte angesetzt, fixiert, Schraube rein, fertig… Die Spax haben sich da richtig „reingefressen„, so dass die Platten kraftvoll auf die Lattung geknallt wurden. Bamm und fest! So wie man sich das vorstellt.
Leider hatten wir nicht mehr genug Spax, so dass wir zwischendurch auf andere Schrauben umsteigen mussten.
Und wenn man mittendrin umsteigen muss, merkt man direkt den Unterschied.
Platte angesetzt, fixiert, Schraube eingedreht, Schraube durchgedreht… Nichts mit „reinfressen“ und kraftvoll die Platte auf die Latte…
Wir haben das Ergebnis optisch festgehalten und damit man es besser sehen kann, können die Bilder durch einen Klick vergrößert dargestellt werden:

Handelsübliche Schraube
Die handelsübliche 08/15-Schraube macht nicht einmal den Versuch, sich in die OSB-Platte reinzufressen. Stattdessen dreht sie einfach durch, wenn der Schraubenkopf den Kontakt mit der OSB-Platte findet. Ärgerlich!

Spax-Schraube
Die Spax hingegen hat die OSB-Platte gar nicht interessiert. Ihr Kopf ist sauber in die Platte eingetaucht und hat diese kraftvoll an die Lattung gepresst. So muss das sein!
Auch wenn wir durchaus auf den Preis schauen, müssen wir einfach mal eine Lanze für Spax brechen: Mit diesen Schrauben macht das Arbeiten Spaß! Top!
Für den (geringen) Mehrpreis erhält man – zumindest bei den größeren Packungen – direkt ein nagelneues, passendes Bit mitgeliefert.

Spax inkl. Bit
Und wenn man sich die Verarbeitung der Schrauben ansieht, dürfte selbst der Laie erkennen, dass hier Welten aufeinander treffen.
Sei es die wesentlich sauberer ausgearbeitete Aufnahme für den Bit im Schraubenkopf der Spax (in welchen logischerweise die Spax-Bits perfekt greifen).

Spax: Bitaufnahme
Oder das Wellenprofil der Spax im vorderen Bereich.

Spax: Wellenprofil
Also von daher liebe Spax-Mitarbeiter (sofern Ihr jemals über diesen Beitrag stolpert): Saugeiles Produkt!!
Wir werden wohl für die restlichen Arbeiten erneut auf Euer Sortiment zurückgreifen. 😉
Ach ja: Wir sind dann nochmal in den Baumarkt gefahren. Spax kaufen…